13 Februar 2007

Unterwegs...

Heut gibt’s mal eine Zusammenfassung der letzten Ausfluege die wir so gemacht haben.
Viel erklaeren werde ich jetz dazu nicht, da die Infos (wie gewohnt) mit den Fotos verlinkt sind.

Als erstes gibt’s mal ein paar Bilder aus einem Nationalpark in der Naehe (100km) Santiagos.
Hier wachsen die letzten wilden Palmen Chiles. Sehr schoener Park - nur leider als wir da waren zu heiss…

Den Aconcagua konnten wir bisher ja nur aus der Ferne sehen, um das zu aendern, war er unser naechstes Ziel der Fuss des besagten Berges. Auch hier die Fotos dazu.

Eine weitere kleine Wanderung fuehrte uns in den Parque Mahuida, der sich am Fuße der Anden und am oestlichen Rand Santiagos befindet. Von hier hat man vor allem eine sehr schoene Sicht ueber die Stadt. 
Ausnahmsweise mal ohne Patricia gings dann ein bisschen hoeher hinaus. Zusammen mit zwei Chileninnen gings auf einen der Hausberge Santiagos; bis auf circa 2200m. Einen Kondor gabs gratis noch dazu :-)

Bilder zu beidem findet ihr hier. 




 

02 Februar 2007

Mal was anderes...

Nach langem mal wieder ein Post. Werd mich bessern, versprochen. Heute allerdings mal keine Neuigkeiten aus Chile sondern hochbrisantes aus good ol`Germany. Wie die meisten wissen bin ich ja immer noch im Redaktionsteam, des fuer seine gnadenlosen Enthuellungsjournalismus bekannten Eintracht-Kuriers taetig. Wir sind seit Wochen an einer ganz heissen Sache dran und da die Winterpause ja noch so lang und somit der naechste Kurier so weit, haben wir uns entschlossen ausnahmsweise mal online zu veroeffentlichen. Ihr werdet unglaubliches lesen; viel Spass damit…


Die wahren Hintergruende fuer die Entlassung Felix Magaths beim FC Bayern Muenchen

Viele haben sich ja schon etwas gewundert ueber die nun doch so ploetzlich ueber ihn kommende Demission Magaths als Trainer des FC Bayern Muenchen. Dabei sind die offensichtlichen Gruende der Entlassung, wenn man eins und eins zusammenzaehlt, relativ einfach nachzuvollziehen. Sportliche Flaute, unattraktive Spiele, die Mannschaft ohne Teamgeist, etc.

Richtet man seine Augen hingegen nicht nur auf das offensichtliche, sondern auch ein bisschen neben den Platz und zaehlt nach laengerem ueberlegen so dann nochmals eins und eins zusammen, subtrahiert 2, multipliziert mit 3,14, ruehrt einmal kraeftig um und faerbt das Ganze rot ein, dann, ja dann zeigt sich etwas, das, wenn wir es noch ein bisschen naeher betrachten, aussieht wie eine große dicke Russenverschwoerung.


Aber wir wollen am Anfang beginnen…

Gott, Himmel, Erde… bisschen weiter vorblaettern, bis etwa Anfang der Neunziger Jahre das 20. Jahhunderts, Russland – genauer Sibirien. Hier mitten im Nirgendwo stand ein damals unbekannter Mann namens Roman Arkadjewitsch Abramowitsch und sagte: „Meins!“ Er meinte damit die Oelvorraete die sich unter seinen Fuessen befanden. Ein anderer sagte: „Warum deins?“ und wurde prompt nicht wieder gesehen. Alle anderen sagten daraufhin: „Ok. Kein Problem. Wenn du meinst…“

Dieser besagte Herr Abramowitsch hatte nun eine große Leidenschaft: Fussball. Da der beste Fussball aber nicht in Russland sondern in den Ligen Westeuropas gespielt wurde und wird, kaufte er im Sommer 2003 den FC Chelsea. Gleichzeitig versuchte er, was die wenigsten wissen auch beim FC Bayern Muenchen (im Jahr 2002 zur AG geworden) einzusteigen, was ihm aber dadurch verwehrt blieb, da es sich beim FCB um eine nicht an der Börse gehandelte Aktiengesellschaft handelt und er somit keine Moeglichkeit hatte die momentan noch vom Verein gehaltenen Aktien zu erwerben und diese auch kein Interesse zeigten sie ihm zu verkaufen. Da Roman es nicht gewohnt war, auf etwas, das er haben wollte, zu verzichten, aergerte ihn das natuerlich gewaltig und so ersann er einen Plan doch noch sein Ziel zu erreichen.

Gluecklicherweise besaß er in Wladimir Putin einen nicht unwesentlichen Unterstuetzer in der Durchfuehrung seines Vorhabens. Putin war im Jahr 2000 nicht ohne taetige Mithilfe Romans an die Macht in Russland gekommen. Als Gefaelligkeit unter Ehrenmaennern und Freunden, schlug darauf Putin seinem anderen Duz-Freund Gerhard, der sich zu dieser Zeit unter erhoehtem innenpolitischem Druck befand im Mai 2005 vor es doch mit Neuwahlen zu versuchen. Er, Putin, ließe schliesslich bei Bedarf auch so lange abstimmen bis im das Ergebnis zusagt. Schroeder der zum 60. Jahrestags des Ende des Zweiten Weltkriegs als Ehrengast in Moskau weilte war der Idee Putins nicht abgeneigt und gut vierzehn Tage und einer Wahlniederlage in NRW spaeter, ging er mit Franzemann an die Presse um „sensationellerweise“ Neuwahlen fuer den Herbst auszurufen. Bis zum Herbst lief fuer Abramowitsch alles nach Plan. Allerdings hatte er nicht mit der kaempferischen Einstellung Schroeders gerechnet, dass zu einem denkbar knappen Herzschlagfinish zwischen ihm und Angela Merkel fuehrte. Um absolut sicher zu gehen, dass es zu keiner Neuwahl Schroeders kaeme, griff ein dafuer abgestellter und in diesen Dingen versierter Agent des FSB zu einem in Russland probaten Mittel und mischte eine Substanz unbekannter Herkunft und Zusammensetzung unter jenes Abendessen das dem Noch-Kanzler Schroeder direkt vor der Ausstrahlung der wahlanschliessenden Elefantenrunde gereicht wurde, woraufhin dieser wie bekannt eine Schneisse der verbalen Verwuestung in die politische Landschaft der BRD fraesste und sich untragbar machte.

Putin war es sohin moeglich Schroeder als Aufsichtsratsvorsitzenden des Pipeline-Konsortiums NEGP Company zu installieren; einer 51 prozentigen Tochter der russischen Gazprom. Im September 2005 hatte auch Abramowitsch, direkt nach der Bundestagswahl, seine Oelfirma fuer rund 11 Milliarden Euro an die Gazprom verkauft und verfuegte somit auch hier ueber die besten Kontakte. Schroeder als unverdaechtiger Mittler (er ist bekennender BVB-Fan) faedelte gut ein Jahr spaeter den bisher spektakulaersten Sponsorendeal der Bundesligageschichte ein. Die Gazprom stieg bei Schalke 04 ein, nicht nachdem der einzige der dem Einstieg der Gazprom vehement Widerstand entgegensetzte (Manager Rudi Assauer) im Mai 2006 durch den Aufsichtsrat beseitigt worden war. Punkt eins des Plans Abramowitsch, den Druck auf Branchenprimus Bayern durch Staerkung der nationalen Konkurrenz zu erhoehen, war aufgegangen.

In Punkt zwei ging es darum den FC Bayern Muenchen direkt zu schwaechen. Aus diesem Grund kaufte der FC Chelsea zur Saison 2006/2007 den Bayernspielmacher Michael Ballack. Der Einkauf machte zwar sportlich keinen Sinn, da sein Posten im Mannschaftsgefuege Chelseas bereits durch Frank Lampard mehr als gleichwertig besetzt war, aber schwaechte die Bayern in einer zentralen Position und das reichte als Einkaufsargument. Auch die Bayern verfahren in dieser Hinsicht, wie kuerzlich wieder bewiesen, seit Jahren in der Bundesliga aehnlich. Aber nicht nur die Mannschaft sollte geschwaecht werden, sondern auch der Verein an sich. Aus diesem Grund wurde, wiederum durch Mittelsmaenner des FSB, der Vorstand des Zweitligisten TSV 1860 Muenchen gedraengt seine Anteile am gemeinsam errichteten Stadionneubau in Froettmaning an die Bayern zu veraeußern, um große Teile der Hoenesschen Kriegskasse aus dem Verkehr zu ziehen. TSV-Vorstand Karl Auer der dem Vorhaben kritisch gegenueberstand, nahm im Maerz 2006 fuer die Oeffentlichkeit ueberraschend aus wie es hieß „gesundheitlichen Gruenden“ seinen Hut. Nur einen Monat spaeter unter der Aegide der neuen Sechzger-Vorstandschaft (Der neue Geschaeftsfuehrer des Turn- und Sportvereins verfuegt familienbedingt ueber ausgezeichnete Kontakte nach Russland; sein Sohn etwa traegt den Vornamen Youri) kam es dann unter dem Vorwand der Insolvenzabwendung auch zum Verkauf der Anteile an die Bayern. Prompt war es auch fuer den sonst so erfolgreichen Manager Hoeness nicht moeglich einen adaequaten - sprich bezahlbaren - Ersatz fuer den scheidenden Kapitaen Michael Ballack aufzutreiben und so versuchte er seine Not vor der Presse mit dem Gefasel von der "Uebergangssaison" zu verbergen.

Ein weiteres Schlachtfeld auf dem der FC Bayern geschwaecht werden sollte, waren und sind seine zahlreichen Verflechtungen mit Wirtschaft und Politik. Unter anderem sitzen in den drei Fuehrungsgremien Vorstand, Aufsichtsrat und Verwaltungsrat Herbert Hainer (Vorstandsvorsitzender der adidas AG), Helmut Markwort (Chefredakteur des Focus), Dr. Martin Winterkorn (Ex-Vorstandsvorsitzender der Audi AG jetzt Gesamtvorstand des VW-Konzerns) und Dr. Edmund Stoiber (noch bis September 2007 Ministerpraesident Bayerns). Doch die Herren der Reihe nach:

- Herbert Hainer: Wie jeder weiss, ist adidas einer der Hauptsponsoren des DFB und des FCB. Was nicht alle wissen ist, dass adidas auch der einzige Anteilseigener der FC Bayern AG ist. Im Jahre 2002 kaufte sich adidas im Einvernehmen mit der Bayern-Vorstandschaft einen 10 Prozent Anteil. Die restlichen 90 Prozent der an der Boerse (noch) nicht gehandelten Aktien befinden sich, wie schon weiter oben beschrieben, weiterhin im Besitz des Münchner Vereins. Um adidas unter Druck zu setzen wurde Peter Beyton aktiv (seit Sommer 2004 Manager des FC Chelsea; von Abramowitsch aus dessen laufenden Vertrag bei ManU herausgekauft). Mr. Beyton hatte noch in Diensten von Manchester United den zum damaligen Zeitpunkt höchstdotierten Sponsorenvertrag mit der Sportartikelfirma Nike ausgehandelt (441 Millionen Euro in 13 Jahren). Diese damals entstandenen Kontakte ließ er jetzt wieder spielen. Die Folge: ein Wahnsinnsangebot Nikes an den DFB (angeblich 500 Millionen Euro in 8 Jahren), daraus resultierend ein heftig werdender Streit zwischen adidas und DFB, sowie dem FC Bayern und dem DFB (speziell Bierhoff - Rummenigge) und ein Herbert Hainer der ploetzlich ganz andere Sorgen hatte als den FC Bayern.

- Helmut Markwort: wurde uebereinstimmend als nicht wichtig genug erachtet. Da Focus eh kaum einer liest

- Martin Winterkorn: war schon etwas schwerer zu beeinflussen. Glücklicherweise heisst ein in Abramowitschs Jet-Set-Kreisen verkehrender guter Bekannter Ferdinand Piëch; nicht zufaellig Aufsichtsratsvorsitzender bei VW und Familienoberhaupt der (geschaetzt) 6 Milliarden Euro schweren Porschefamilie. Noch dazu Oesterreicher und damit Bayern im Allgemeinen in herzlicher Abneigung verbunden. Nach einigen freundschaftlichen Gespraechen wurde auf Betreiben Piëchs bei VW der Vorstandsvorsitzende Pischetsrieder gegangen und durch besagten Martin Winterkorn ersetzt, der sich seit Januar 2007, aufgrund der Beanspruchung der neuen Aufgabe, nicht nur raeumlich sondern auch gedanklich vom FC Bayern entfernen musste.

- Edmund Stoiber: Bei ihm machte man sich die Animositaeten einer unbedeutenden Fuehrter Landraetin zu nutze, die gezielt durch geschickte Lancierung in der bundesdeutschen Presse und unter Ausnutzung saemtlicher PR-Tricks als Stoiber-Kritikerin bzw. –Gegnerin aufgebaut wurde. Die vergleichsweise Nichtigkeit ihrer Vorwuerfe spielten dabei keinerlei Rolle. Nach gut einem Monat der Demontage und der immer wieder mit freundlicher Unterstuetzung vom FSB abgehoerten und der Pressemeute zugespielten CSU-Vorstandsinterna war Stoiber weichgekocht und abschussbereit und trat dann folgerichtig auch als Ministerpraesident zurueck. Er bleibt zwar voraussichtlich weiter Vorsitzender des Verwaltungsrats des FC Bayern Muenchen, aber die nachhaltige Unterstuetzung seitens der Politik (in Bayern: des Ministerpraesidenten) verliert der FCB spaetestens im September 2007. Der voraussichtliche neue Ministerpraesident Beckstein gilt schliesslich als ausgewiesener Clubberer und somit höflich formuliert nicht am Wohl und Wehe des Muenchner Clubs interessiert.

Womit wir nun den Kreis zur Entlassung Magaths schließen wollen. Wie dargelegt kann er eigentlich nur als eines der letzten Dominosteinchen in einer langen Reihe bezeichnet werden, die vor langer Zeit in London angestoßen wurden. Oder anders ausgedrueckt: Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Jeden anderen Trainer des FCB waere es ebenso ergangen. Was natuerlich interessante Fragen fuer die Zukunft der Bayern und ihres neuen alten Trainers Ottmar Hitzfeld aufwirft. Vor allem was Abramowitsch und Co zukuenftig noch so alles geplant haben und wie viele weitere Dominos noch, wo auch immer, zum Schaden der Bayern umfallen werden. Im schlimmsten Fall hat die Russenverschwoerung Erfolg und der FC Bayern ist in ein oder zwei Jahren gezwungen, um national und international den Anschluss zu halten, seine Aktien auf dem Markt zu werfen und im gleichen Atemzug Teil des Roman Empire zu werden.

 

24 Dezember 2006



Frohe Weihnachten und ein gutes zufriedenes und schoenes Jahr 2007
wuenschen euch Martin und Patricia.

06 September 2006

Viva Chile...

Mitte August tauchten unvermittelt die ersten auf! Hielt ich es anfangs noch fuer einen Scherz, so wurde daraus langsam Gewissheit. Was war geschehen? Ich hatte eine Auto mit chilenischer Beflaggung erspaeht. So in etwa WM-stylemaessig, also vorne schoen auf der Motorhaube zwei Staatsbesuchflaggenstaender mit entsprechenden Wimpeln. Es war allerdings nicht der Wagen der Praesidentin, der da zufaellig an mir vorbei rollte, sondern ein stinknormales Taxi (was natuerlich nicht ausschliesst, dass die Praesidentin Taxi faehrt). Da mir in den folgenden Tagen immer mehr solchermassen bestueckte Fahrzeuge begegneten, gabs nur eine Erklaerung: Die Chilenen fangen schon einen Monat vor ihrem Nationalfeiertag (der ist am 18. September) ein bisschen mit Nationalismus ueben an. Mittlerweile (3 Wochen vor den Feierlichkeiten) sind auch alle Hauptstrassen beflaggt und es gibt auch so eine Art Weihnachtsbeleuchtung, die die chilenische Flagge oder aehnliches nachbildet und natuerlich des naechtens in blau-weiss-rot leuchtet. Bin mal gespannt wie sehr sich das noch bis zum 18ten steigert. Mir persoenlich ist ja sowas eher suspekt, aber Chilenen sind schon sehr stolz auf ihr Land und mit Kritik sollte man schon vorsichtig sein (... Patricia haut mich dann immer, wenn ich mal was sag...). Sollte ich irgendwelche spektakulaeren Bilder des Nationalfeiertags machen, werde ich sie an dieser Stelle natuerlich noch nachreichen. Was aber im Moment ehrlich gesagt gar nicht was so alles auf dem Programm steht. Das einzig mir bekannte ist, dass es eine Militaerparade geben wird (zu der man Eintritt bezahlen muss! Willkommen im neokapitalismus...) alles weitere - kein Plan.
Ach ja, der 18te ist natuerlich deswegen Nationalfeiertag, weil Chile an diesem Tag im Jahre 1810 unabhaengig vom Mutterland Spanien wurde. Erwaehnenswert ist vielleicht auch noch das am 19ten September gleich der naechste Feiertag ist - der Tag der Streitkraefte. Der Tag dient zur Erinnerung an die erste Aufstellung eines eigenen Heeres. Noch einen Tag gibts im September, der allerdings kein Feiertag ist und auch in der chilenischen Bevoelkerung ein widerspruechliches Andenken besitzt. Es ist der 11. September, der absolut nix mit New York aber ebenso sehr viel mit Gewalt zu tun hat - der Tag des Putsches Pinochets im Jahre 1973

NACHTRAG: Die Feierlichkeiten sind vorbei; ich um eine Erfahrung reicher. Es gab ein fettes Familien-Asado (Grillenfest; oder auf neudeutsch: Barbeque) mit allen Onkels und Tanten und Nichten und Neffen und und und... sind ja schon ein paar. Abends haben wir uns dann tatsaechlich auch noch eine kleine Militaerparade angesehen. Die Bilder dazu gibts
hier.

Kurioses zum Schluss: Ich weiss mittlerweile woher der Flaggenwahnsinn herkommt: die Chilenen sind gesetzlich!!! verpflichtet an den Nationalfeiertagen zu beflaggen, wenn nicht setzt es ne Geldstrafe...sauber!

08 August 2006

Vis a vis...


Mitte Juli musste ich gezwungenermassen spontan nach Argentinien um mein Visa erneut um 90 Tage zu verlaengern. Man will ja nicht unbedingt illegal im Lande verweilen. Von Chile (von Santiago) is es ja nicht soweit ins Nachbarland (nach Mendoza); nur so etwa 250 km, also eigentlich nix. Natuerlich sind einen Grossteil dieser Strecke die Anden im Weg, was die Fahrt etwas beschwerlicher macht; andererseits hat man waehrend der Fahrt wunderhuebsche Bergwelt zum bestaunen. (wenn man gutes Wetter hat - das hatte ich aber gluecklicherweise).

Normalerweise dauert die Fahrt gute 6 Stunden. Da es jedoch die Woche vorher sehr viel geschneit hatte (der Pass Los libertadores liegt immerhin auf fast 3200m) draengten sich auf der Strecke Millionen von Lkws, die seit Tagen auf die Wiederoeffnung des Passes gewartet hatten. Unter anderem deswegen war ich anstatt der sechs, elf Stunden unterwegs. Davon 4 Stunden bloedsinniges Warten an der Grenze, da die Abfertigung (Gepaeckkontrolle, Stempel in den Pass) superlangsam von statten ging. Ich, als Europaer, hab mittlerweile die Geduld fuer diesen Schmarrn verloren. Bis vor 15 Jahren war es ja in Europa auch nicht anders; die offenen Grenzen sind schon eine feine Sache.

Mendoza an sich hat nicht so wahnsinnig viel zu bieten. Die Umgebung (Anden, groesstes argentinisches Weinanbaugebiet) ist allerdings sehr schoen. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind immernoch sichtbar. Argentinier also deutlich aermer als Chilenen. Dadurch ist auch das Preisniveau um ein vielfaches niedriger; was natuerlich fuer einen armen "Touristen" wie mich wieder gut ist. Die Bilder zu diesem Kurztrip finden sich wie immer nach
dem Klick hier.

01 August 2006

Rund um Santiago...


gibts auch so einiges zu sehen. Im Juli nutzten wir die Wochenenden etwas konsequenter fuer kleinere Ausfluege. Die Bilder dazu finden sich hier.

Unter anderem hatte ich dadurch ein zweitesmal das Vergnuegen mit Vina del Mar, erwanderten wir zwei sehr schoene Taeler und "entdeckten" bei einer Autoexkursion durch ein santiagonahes andinisches Seitental eine Kupfermine... Ganz bis zur Mine konnten wir allerdings nicht vordringen, da das nur mit vorheriger Genehmigung moeglich ist. Am Eingangstor auf gut 2200m Meereshoehe war fuer uns somit Schluss. Dort bekamen wir zumindest etwas mehr Info ueber die Mine. Diese liegt auf sage und schreibe ueber 3500m und wird von einer suedafrikanischen Minengesellschaft betrieben. Anhand der Bilder die wir in dem Infoprospekt sehen konnten scheint sie sehr gross zu sein. Eigene Bilder hab ich zu diesem Ausflug leider keine, da ich die Digicam nicht dabei hatte. Aber irgendwann werden wir uns die Mine mal anschauen und dann gibts auch die Bilder dazu...

21 Juni 2006

Wer lange sucht…

Nach Monaten der Suche kann ich nun endlich mal was neues bezueglich Arbeit berichten. Seit 2 Wochen arbeite ich im Instituto de Ecologia Politica in Santiago. Eine Nichtregierungsorganisation, die sich den Schutz der chilenischen Umwelt auf ihre Fahnen geschrieben hat. Im Institut gibt es eine oekonomische Abteilung, in der ich untergekommen bin, die unter anderem die Auswirkung der Industrieproduktion hier in Chile erforscht.

Meine Aufgabe fuer die naechsten 2-3 Monate ist eine Untersuchung ueber die chilenische Zelluloseproduktion. Sehr interessant bisher. Vor allem gut, da es sich um einen typischen VWLer-Job handelt, also genau mein Ding. Kleiner Nachteil ist, dass ich nichts fuer meine Arbeit bekomme. Aber zumindest hab ich jetzt die Moeglichkeit an Kontakte und dadurch evtl. auch an einen bezahlten Folgejob zu kommen. Vitamin B ist in Chile alles. Ausserdem ist es natuerlich nicht so schlecht fuer mein Chilenisch, da ich gezwungen bin, wenn ich mich unterhalten will, spanisch zu sprechen.

Letztes Wochenende war ich dann schon gleich mal mit einer Kollegin wandern in den Bergen in der Umgebung Santiagos. Sehr schoener Ausflug (siehe Bild). Es ist zwar gerade Winter, aber darunter darf man sich nicht das vorstellen, was in Europa gewoehnlich dafuer gehalten wird. Eher so was wie Spaetherbst oder Fruehfruehling; d. h. tagsueber liegen die Temperaturen so zwischen 15 und 20 Grad und nachts hats so um die 5 Grad. Also nach unseren Massstaeben nicht wirklich schlimm. Deswegen kann man hier im Winter auch locker ein bisschen wandern. Nicht so toll ist, dass es in den meisten Haeusern keine Heizung gibt und unter den Umstaenden sind dann 5 Grad nachts schon etwas kalt. Auch tagsueber (hier im Institut z. B.) ist es geraten sich warm anzuziehen; viele Chilenen (so auch Patricias Familie) behelfen sich aufgrunddessen mit Radiatoren, Heizlueftern oder Gasheizern.

02 Mai 2006

Im Norden was neues...


Bei meinem Besuch in Vina del Mar, hatten Markus und ich beschlossen gemeinsam in den Norden, genauer in die Atacama-Wueste, zu reisen. Fuer ihn waren es die letzten Tage in Chile und die wollten wir ausgiebig nutzen. Fernanda unsere brasilianische Begleiterin war eigentlich auch eingeplant nur sagte sie uns dann leider kurzfristig ab. So wurde es also ein reiner Maennerausflug, was angesichts der Strapazen denen wir ausgesetzt waren, vielleicht auch besser so war. Das Ueberlebte, reicht von Kletterpartien, Fahrradstuerzen, Autopannen, Vulkanausbruechen, Hoehenkrankheit bis zu Verdursten in der Wueste. Die Fotos zu allem was wir erlebt und gesehen haben werden hier beschrieben.

Alles in allem ist der Norden wahnsinnig beeindruckend. Kann ich nur jedem weiterempfehlen.

Markus flog dann direkt nach unserer Rueckankunft in Santiago weiter gen Heimat und auch Fernanda machte sich an diesem Wochenende zurueck nach Brasilien auf; so verblieb nur allein meinereiner in Chile.
Hier machten wir uns die letzte Woche nun verstaerkt an die Wohnungssuche; wird langsam Zeit das wir dieses eine Zimmer verlassen in dem wir seit nun dreieinhalb Monaten hausen. Vollzug kann ich leider noch nicht vermelden, aber wir haben jetzt zumindest was in Aussicht. Hoffen wir das es klappt.
In Chile ist mittlerweile nun auch das WM-Fieber ausgebrochen und man kann wirklich nirgends mehr hingehen ohne nicht ueber irgendwas zu stolpern, dass mit der WM zu tun hat. Moechte nicht wissen, wie es in der Hinsicht in Deutschland zu geht. Ein bisschen schade is es ja schon das ich nicht da sein werde - seufz...

19 April 2006

Auf der Reeperbahn…

Anfang April konnte ich ein Wochenende nutzen Markus, der mittlerweile ein Praktikum in Vina del Mar angefangen hatte, zu besuchen. Die Zwillingsstaedte Valparaiso und Vina del Mar befinden sich etwa 2 Stunden von Santiago entfernt an der Pazifikkueste und sind sehr einfach, dank super ausgebauter Autobahn mit dem Bus zu erreichen.

Beide Staedte liegen in sehr schoenen Buchten nebeneinander, sind aber vom ihrem Aussehen her absolut unterschiedlich. Während Vina del Mar eine typische Touristenbettenburg ist, wie sie auch an der Costa del Sol oder anderswo am Mittelmeer rumstehen koennte, hat sich Valparaiso, der aelteste und bedeutendste Hafens Chiles, seinen alten Seeraeubercharme bewahrt. Gerade weil es auch in Santiago so relativ wenig Altes (Baumaterial) zu besichtigen gibt, hat mir Valparaiso sehr gut gefallen; als Europaer fehlen mir hier in Suedamerika einfach die alten Stadtviertel.

Fuer mehr Infos und auch mehr Fotos hier wiedermal klicken.

24 März 2006

Wie es weiter geht...

Nach Beendigung der Reise steht jetzt erstmal Jobsuche auf dem Programm. Waehrend im Januar und Februar das Ganze Land im Urlaub (In Chile sind in dieser Zeit die Sommerferien und die Firmen entsprechend besetzt) und deswegen eine Jobsuche auch irrelevant war, kann ich mich nun darauf konzentrieren. Darueber gibts bisher (noch) nichts konkretes zu berichten, ausser das es schwierig ist als Noch-nicht-so-Spanischsprechender etwas zu finden. Allerdings habe ich mittlerweile mehrere Sachen am Start und hoffe bald in der Hinsicht mal Erfolg vermelden zu koennen - wobei ich auch zugegebenmassen aktiver sein koennte, als ich es bin; aber meine persoenliche Hemmschwelle so richtig "aufdringlich" zu werden steht dem entgegen. Wie sagt der Franz: Schau mer mal!
Ansonsten kann ich mich mittlerweile einigermassen verstaendigen. Tolle Unterhaltungen sinds zwar noch nicht, aber ich bekomme mittlerweile zumindest meistens mit, ueber was die Leute den so reden. Allerdings nur, wenn nur eine Person spricht - sobald es mehrere sind, bin ich offline. Geholfen hat in der Hinsicht vor allem die Reise mit Fernanda, da wir/ich durch sie gezwungen waren die ganze Zeit spanisch zu reden und dadurch sich mein Zutrauen in einfach mal drauf los zu quasseln unter Ignorierung der gaengigen Grammatik (eine andere Hemmschwelle) deutlich verbessert hat.
Patricia sehe ich in letzter Zeit relativ wenig, da sie unter der Woche rund 55 Stunden (kein Witz) auf Arbeit verbringt. Ich hoffe mal, dass das die Anfangseinarbeitungsueberstunden sind und dass sich das mit der Zeit noch normalisiert. Normal heisst in Chile durchschnittlich 45 Stunden pro Woche (nur so als Nebeninformation). Bin gespannt, wie mir das mal so gefallen wird :-)